Definieren wir zunächst für die Situation relevanten Fachtermini:
Die folgenden Abbildungen sollen den Zusammenhang genauer verdeutlichen:
Das Bestimmen der minimal erforderlichen Kameraauflösung und der benötigten Brennweite umfasst die folgenden zwei Schritte:
Die Auflösung eines Bildes entspricht der Anzahl seiner Bildpunkte (Pixel). Diese wird in zwei Dimensionen (Breite und Höhe) angegeben und kann zum Beispiel 640 x 480 lauten. Die Berechnungen können für jede Dimension separat durchgeführt werden. Der Einfachheit halber beschränkt man sich jedoch oft auf eine Dimension.
Damit ein Bild genau erfasst werden kann, werden pro kleinstem zu erkennenden Objekt mindestens zwei Pixel benötigt. Zum Berechnen der minimalen Sensorauflösung dividieren Sie daher die Größe des Sichtfelds durch die Größe des kleinsten erkennbaren Objekts und multiplizieren Sie das Ergebnis mit 2, wie in der folgenden Gleichung dargestellt ist:
Berechnen der Sensorauflösung:
Um eine der anderen Variablen zu berechnen, wenn die drei anderen Variablen bekannt sind, muss die Gleichung lediglich umgestellt werden.
Die Sensorgröße bezieht sich auf die Abmessungen des Sensors und wird normalerweise nicht in den Technischen Daten des Sensors angegeben. Am leichtesten lässt sich die Sensorgröße bestimmen, indem die Pixelgröße auf dem Sensor mit der Auflösung multipliziert wird.
Berechnen der Sensorgröße:
Das Sensorformat bezieht sich ebenfalls auf die Abmessungen des Sensors, ist jedoch von der Pixelgröße unabhängig. Anhand dieser Angabe kann bestimmt werden, mit welchem Objektiv die Kamera kompatibel ist. Das Objektivformat muss größer oder gleich dem Sensorformat der Kamera sein. Wenn ein Objektiv mit kleinerem Format verwendet wird, kann ein als Vignettierung bekannter Effekt auftreten. Dieser bewirkt, dass Bereiche außerhalb des Linsenbereichs abgedunkelt sind.
Im Allgemeinen haben Objektive feste Brennweiten. Da der Arbeitsabstand normalerweise flexibel ist, wird der Einfachheit halber mit dem Verhältnis des Arbeitsabstands zur Brennweite gearbeitet. So können Sie den erforderlichen Arbeitsabstand von der Brennweite des Objektivs ableiten. Wenn der Arbeitsabstand begrenzt ist, können Sie das Verhältnis umkehren und aus dem bekannten Arbeitsabstand die benötigte Brennweite errechnen. In einem solchen Fall empfiehlt es sich, einen Brennweitenbereich für die möglichen Arbeitsabstände zu ermitteln. Nach der Auswahl eines Objektivs können Sie dann den genauen Arbeitsabstand neu berechnen.
Diese Berechnungen basieren auf der folgenden Gleichung:
Berechnen der Brennweite:
Objektive werden mit einer begrenzten Anzahl von Standardbrennweiten hergestellt. Diese lauten 6 mm, 8 mm, 12,5 mm, 25 mm und 50 mm. Sobald Sie ein Objektiv ausgewählt haben, dessen Brennweite der von Ihrem Bilderfassungssystem benötigten Brennweite am nächsten kommt, müssen Sie den Arbeitsabstand anpassen, um auf das gewünschte Objekt zu fokussieren.
Hinweis: Objektive mit kurzen Brennweiten (unter 12 mm) erzeugen Bilder mit starker Verzerrung. Wenn Ihre Anwendung empfindlich auf Bildverzerrungen reagiert, versuchen Sie, den Arbeitsabstand zu vergrößern, und verwenden Sie ein Objektiv mit einer höheren Brennweite. Wenn Sie den Arbeitsabstand nicht ändern können, sind Sie bei der Auswahl eines Objektivs etwas eingeschränkt.
Für Ihre Basler-Kamera können Sie den Objektiv-Selektor verwenden.