Um die Funktionsweise der elektronischen Steuereinheit (ECU) geschickt zu replizieren, benötigen Sie ein leistungsstarkes Tool für die Entwicklung und das Testen von Automobilanwendungen. Eine empfohlene Methodik zur Virtualisierung von ECUs in Fahrzeugen basiert auf einem systematischen Prozess, der die Vorteile frühzeitiger Tests durch die Einhaltung der vier Schichten der klassischen AUTomotive Open System ARchitecture-Architektur (AUTOSAR-Architektur) von der Anwendung bis zur Mikrocontroller-Abstraktion hervorhebt. In diesem Whitepaper werden wichtige Schritte beschrieben, u. a. die Anwendungsmodellierung und die virtuelle ECU-Simulation (vECU) mit Hilfe der Software VeriStand von NI und der Silver-Software von Synopsys.
Die meisten ECUs folgen einer klaren Architektur (siehe Abbildung 1), die von AUTOSAR entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um eine standardisierte Softwarearchitektur, die von Automobilherstellern, Zulieferern und anderen Beteiligten gemeinsam entwickelt wurde. Sie bietet eine gemeinsame Plattform für die Entwicklung, Integration und Verwaltung von Software in modernen Fahrzeugen. Ziel von AUTOSAR ist es, die zunehmende Komplexität elektronischer Systeme im Automobilbereich durch die Definition eines standardisierten Frameworks für Softwarearchitektur, Anwendungsschnittstellen und Kommunikationsprotokolle anzugehen.
Dieser offene und standardisierte Ansatz ermöglicht eine nahtlose Zusammenarbeit unterschiedlicher Fahrzeugsoftwarekomponenten verschiedener Zulieferer, was Interoperabilität und Skalierbarkeit fördert. AUTOSAR fördert die Wiederverwendbarkeit von Softwaremodulen und erleichtert Automobilunternehmen die Entwicklung und Wartung von Software für verschiedene Fahrzeugmodelle und elektronische Steuereinheiten. Dies führt zu effizienteren Entwicklungsprozessen, verkürzter Markteinführungszeit und verbesserter Systemzuverlässigkeit in der Automobilindustrie.
Abbildung 1: ECU-Schichtenarchitektur von AUTOSAR
Wie in Abbildung 1 dargestellt, besteht die AUTOSAR-Architektur aus vier Schichten, die eine ECU mit Leistungsmerkmalen ausstatten. Die Verwendung dieser Architektur in der ECU-Simulation erleichtert die frühzeitige Validierung von Funktionen, wodurch das Warten auf die physische ECU entfällt und der Testprozess beschleunigt wird.
Um einen besseren Überblick über die Funktion jeder Schicht zu gewinnen, wollen wir die ultimativen Aufgaben jeder der vier Schichten der AUTOSAR Classic-Plattformarchitektur untersuchen.
Bei einer detaillierteren Betrachtung dieser Schichten wird deutlich, dass die Anwendungsschicht eine zentrale Rolle spielt, indem sie die Kernfunktionalität der ECU kapselt. Durch die Nutzung des Programmcodes in dieser Schicht können wir unsere vECU genau simulieren.
Um eine genaue Simulation einer vECU zu erreichen, ist ein strukturierter Ansatz unerlässlich (siehe Abbildung 2). Daher können wir mit den folgenden Schlüsselschritten unser Ziel erreichen.
* ISOLAR-A und ISOLAR-B beziehen sich auf Software-Tools von ETAS zur Entwicklung von Embedded Software in Fahrzeug-ECUs. Sie helfen bei der Entwicklung von AUTOSAR-konformer Software und standardisieren Architekturen für verbesserte Skalierbarkeit und Interoperabilität. Die neuesten Informationen finden Sie in der offiziellen Dokumentation von ETAS oder im direkten Kontakt.
Die folgende visuelle Darstellung fasst den empfohlenen Prozess für die ECU-Virtualisierung zusammen. Um Sie durch jeden Schritt zu führen, haben wir die empfohlenen Tools von NI optisch hervorgehoben. Darüber hinaus werden in jedem Schritt weitere gängige Tools aufgelistet, die für die jeweiligen Prozesse in Frage kommen. Dieser strukturierte Ansatz zielt darauf ab, Klarheit zu schaffen und fundierte Entscheidungen bei der Implementierung von ECU-Virtualisierungen zu treffen.
Abbildung 2: Virtueller Validierungsprozess
Indem wir diese genau definierten Schritte befolgen, können wir effektiv und effizient jede Funktionsweise der Fahrzeug-ECU simulieren und bieten ein leistungsstarkes Tool für die Entwicklung und das Testen von Automobilanwendungen, um Zeit zu sparen und den Testprozess zu einem frühen Zeitpunkt zu starten.