DataFinder kann man sich als iTunes für Datendateien vorstellen. Sowohl DataFinder als auch iTunes sind Management-Tools zur Verwaltung einer Vielzahl an Dateien. Bei iTunes wird eine virtuelle Bibliothek erzeugt, die Songs und deren Metadaten (Interpret, Titel usw.) verwaltet, während bei DIAdem eine Datenbank für alle Eigenschaften erstellt wird, die auf Datendateien geschrieben wurden. Die virtuelle Bibliothek von iTunes interpretiert ausschließlich Metadaten aus kompatiblen Dateiformaten (MP3, WAV usw.), während DataFinder nur Eigenschaften aus Dateien indexiert, die ein mit DIAdem registriertes DataPlugin besitzen. Das DataPlugin ordnet benutzerdefinierte Dateiformate dem TDMS-Modell zu, dessen Eigenschaften in einer Datei, einem Kanal oder einer Kanalgruppe festgehalten sind.
Nachdem Sie bestätigt haben, dass Sie iTunes oder DataFinder für das Lesen von Dateien konfiguriert haben, müssen Sie beiden Programmen mitteilen, wo diese Dateien gesucht werden sollen. iTunes sucht nicht in jedem Ordner Ihres Computers nach Musikdateien. Stattdessen betrachtet iTunes nur Verzeichnisse, die über die Menüoption „Ordner zur Mediathek hinzufügen...“ ausgewählt wurden, oder in einem angegebenen iTunes-Musik-Ordner abgelegt sind. Eine ähnliche selektive Indexierung von Datendateien erfolgt bei DataFinder. Dateien lassen sich zu einem von drei Ordnern hinzufügen, die standardmäßig von DIAdem indiziert werden (C:\Benutzer\<Benutzername>\Eigene Dokumente, C:\Benutzer\Öffentlich\Dokumente\National Instruments und C:\Programme\National Instruments\DIAdem 2011\Beispiele). Alternativ klicken Sie auf „Suchbereiche“ und wählen Sie „Suchbereich hinzufügen...“ wie in Abb. 1. Die selektive Indexierung verhindert ein Overhead von Systemressourcen, das sich aus der überflüssigen Indexierung von Dateien oder Ordnern ergibt, und ermöglicht zugleich die einfache Skalierbarkeit, falls neue Suchbereiche spezifiziert werden müssen. Zudem können Sie Suchbereiche entfernen, indem Sie mit der rechten Maustaste darauf klicken und „Suchbereich entfernen...“ wählen...
Abb. 1 – Hinzufügen ausgewählter Ordner zur Indexierung von Metadaten in iTunes und DIAdem
Wenn die Suchbereiche individuell angepasst und Metadaten indiziert sind, stellt sich die Frage, wie das Verwaltungswerkzeug für die Suche nach der gewünschten Datei einzusetzen ist. iTunes wie auch DataFinder weisen eine Web-ähnliche Suchleiste auf, die eine Liste gefilterter Ergebnisse auf Grundlage eingegebener Stichwörter ausgibt. Mithilfe von DataPlugins, die benutzerdefinierte Dateiformate auf dem TDMS-Modell abbilden, betrachtet die DataFinder-Suche alle Metadaten einer Datei, eines Kanals oder einer Kanalgruppe. DIAdem ermöglicht eine erweiterte Suche auf jeder der genannten Ebenen, damit exakt der gewünschte Datensatz gefunden wird. Für die Suche können auch gängige Platzhalter (*, ?) verwendet werden.
Abb. 2 – Verwendung einer Web-ähnlichen Suche zum Auffinden von Dateien in iTunes sowie
Einsatz von Platzhaltern bei der erweiterten Suche in DIAdem DataFinder
Wenn Sie Musik hören, möchten Sie sich ein Album möglicherweise nicht in der angegebenen Reihenfolge anhören. Mit iTunes können Sie eine Wiedergabelist erstellen, in der Sie den Interpreten und die Reihenfolge der Songs selbst auswählen. Bei der Arbeit mit den Daten möchte man auch häufig die Ergebnisse aus verschiedenen Testläufen miteinander vergleichen. Im DIAdem-Datenportal können Daten auf der Datei-, Kanal- oder Kanalgruppen-Ebene selektiv zum Erstellen einer „Daten-Wiedergabeliste“ geladen werden. Anschließend kann eine Kopie dieser Daten-Wiedergabeliste für die Wiederverwendung gespeichert werden, wobei gewährleistet ist, dass keine Ausgangsdateien überschrieben werden.
Abb. 3 – Eine individuell zusammengestellte Wiedergabeliste in iTunes sowie ein benutzerdefinierter Datensatz, der in das DIAdem-Datenportal geladen wurde
DIAdem DataFinder ist das Kernstück der Produktlösung von NI für das Datenmanagement und ist in erster Linie für Einzelanwender bestimmt. Daher ist die Funktionalität den Anforderungen größerer Gruppen gelegentlich nicht gewachsen, wenn auf Daten zugegriffen werden soll, die auf mehreren Rechnern verteilt sind. Aus diesem Grund bietet NI zwei Datenmanagementoptionen an: den DIAdem DataFinder und das SystemLink TDM DataFinder Module.
Mit DIAdem DataFinder können Anwender zwar einfach Testdaten suchen, die im lokalen Index gespeichert sind; allerdings ändern sich die Anforderungen, wenn eine Datenmanagementlösung von einer größeren Anwendergruppe oder Abteilung genutzt wird. Um diese Anforderungen zu erfüllen, hat National Instruments das NI SystemLink TDM DataFinder Modul entwickelt, welches speziell für große Gruppen und Abteilungen entworfen wurde. Das SystemLink TDM DataFinder Modul ist sofort einsatzbereit und kann Testdateien auf dem Server wie auch über ein Netzwerk direkt indizieren, ohne dass IT-Support oder spezielles Datenbank-Fachwissen erforderlich wäre. Informationen können auch gleichzeitig von mehreren Anwendern vom Server abgerufen werden, sodass die Produktivität in der Abteilung angehoben wird.
Abbildung 4 – Mein DataFinder ist für Einzelpersonen bestimmt, das NI SystemLink TDM DataFinder Module hingegen für die Zusammenarbeit im Team
Nach der Verwendung von DataFinder können ausgewählte Dateien entsprechend eingegebenen Suchparametern selektiv geladen werden. Sie können auch basierend auf den gesuchten Eigenschaften einen neuen Kanal erstellen; dafür wählen Sie einfach die Eigenschaft und platzieren diese per Drag-and-Drop im Datenportal. Der Einsatz von DataFinder für das Speichern von Eigenschaftsinformationen ist ein einfacher Weg, um Datenpunkte aus mehreren Dateien zu laden, um Ausreißer zu finden und mehrere Testläufe miteinander zu korrelieren.
Abb. 5 – Erstellung eines neues Kanals, der nur Höchstwerte umfasst, die über 52 liegen
Da DataFinder die Metadaten von Dateien indexiert, beobachtet das Programm nicht nur den Eigenschaftsnamen, sondern auch den Eigenschaftswert. Bei der erweiterten Suche können Sie auf die letzte Schaltfläche einer Anfrage klicken, um ein Dialogfeld zu öffnen, das den Bereich der gewählten Eigenschaft anzeigt. Diese Einstellung kann zum Festlegen eines Schwellwerts für die Suche genutzt werden oder aber für die Suche nach dem Kanal mit dem absoluten Höchstwert.
Abb. 6 – Suche nach dem Eigenschaftsbereich mit einem Klick
Diese Funktion vererbt Eigenschaften. In diesem Fall sucht die erste Eigenschaft Dateinamen, die mit TR_* beginnen. Die zweite Eigenschaft, in der Wertebereich angezeigt wird, „Maximum“, sucht nur in den Dateien, die mit TR_* beginnen.
Das SystemLink TDM DataFinder Module ist eine der Hauptfunktionen von DIAdem, die Anwender zur Produktivitätssteigerung bei der Datennachbereitung verhelfen. Über die folgenden Links können Sie mehr zu DataFinder und DIAdem erfahren.
NI DIAdem
SystemLink TDM DataFinder Module
DIAdem-Dokumentation
Erstellen einer DataFinder Federation